Begegnung vor dem Konzert
Vor dem Konzert am Abend des 3. Oktober fand im Crespo Foyer ein Empfang für die Mitglieder der Freunde der Kronberg Academy statt. In angenehmer Atmosphäre führte Friedemann Eichhorn, künstlerischer Leiter der Kronberg Academy, ein Gespräch mit Vadim Gluzman, international renommierter Geiger und Dozent der Meisterkurse.
Eine Freundschaft über drei Jahrzehnte
Eichhorn und Gluzman verbindet eine lange Bekanntschaft – bereits seit ihrem gemeinsamen Studium kennen sich die beiden Musiker, also seit über 30 Jahren. Entsprechend persönlich und lebendig gestaltete sich das Gespräch, in dem Gluzman Einblicke in seine Erfahrungen während des Kronberg Festivals gab. Dort kamen in diesem Jahr über 240 Violinistinnen und Violinisten aus 40 Ländern zusammen – ein beeindruckendes Zeichen für die internationale Strahlkraft der Academy.
Vadim Gluzman – ein Künstler mit vielen Wurzeln
Vadim Gluzman wurde in der Ukraine geboren, wuchs in Riga auf, lebte in Israel und studierte in den USA. Seine Biografie spiegelt Vielfalt und kulturelle Offenheit wider – Werte, die auch das Kronberg Festival prägen. Gluzman spielt auf einer außergewöhnlichen Violine aus dem Jahr 1690, auf der einst das Violinkonzert von Tschaikowsky komponiert wurde. Ein Instrument, das somit selbst Geschichte atmet.
Analoge Kunst in digitalen Zeiten
Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Rolle der digitalen Medien in der künstlerischen Ausbildung. Gluzman betonte, wie wichtig es sei, sich nicht zu sehr von der digitalen Welt und sozialen Netzwerken abhängig zu machen. „Ich ermutige meine Studierenden, sich auf die analoge Welt zurückzubesinnen und ihre eigene künstlerische Persönlichkeit zu entwickeln – unabhängig von Likes“, so Gluzman.
Musik als verbindende Kraft
Auch sein Konzert während des Festivals war Ausdruck dieser Haltung: Auf dem Programm standen Werke sowohl ukrainischer als auch russischer Komponisten. Gluzman erklärte, dass Musik die Kraft habe, soziale und nationale Unterschiede zu überwinden und als Brücke zwischen Menschen zu wirken.
Ein inspirierendes Gespräch
Das Gespräch zwischen Eichhorn und Gluzman war kurzweilig, facettenreich und tiefgründig – ein gelungener Auftakt für den Konzertabend und ein inspirierendes Erlebnis für alle Anwesenden.